FAMILY, FAIR FASHION & FOUNDERLIFE: SARAH KOKAL IM GESPRÄCH

MAMA MACHT MODE – WIE COOL IST DAS DENN?

Sie entwirft nachhaltige Mode für Eltern und Kids, führt ihr eigenes Business und meistert gleichzeitig noch den Alltag mit drei Kindern. Mit we samay hat sich Sarah Kokal nicht nur ein Herzensprojekt erfüllt, sondern auch ihre ganz eigene Balance zwischen Familie und Unternehmertum gefunden. Wie sie das alles schafft und welche Herausforderungen sie bis heute begleiten, erzählt sie im Interview.

Von der Idee zum Entschluss: Ich will etwas Eigenes gründen. Wie lief dieser Weg bei Ihnen ab?

„Relativ schnell. Die Idee zu we samay und den nachhaltigen Partnerlooks entstand damals durch meine Tochter. Sie war fast drei und wollte immer alles anziehen, was ich anzog. Durch die vielen Jahre bei der Holy Fashion Group in Kreuzlingen, in denen ich für JOOP! und strellson arbeitete, kannte ich die Wertschöpfungskette im Fashion-Bereich sehr gut.
Meinen Produzenten in Izmir hatte ich schnell gefunden – mein Mann stammt aus der Türkei und hat dort gute Kontakte in die Textilbranche. Den Onlineshop habe ich mit Shopify selbst erstellt, das ging wirklich unkompliziert. Die größte Herausforderung war nicht: Wie baue ich we samay auf? Sondern: Wie stemme ich das Ganze mit zwei Kindern? Meine Große war damals noch nicht mal drei, die Kleine gerade mal ein paar Monate alt. Und das Thema bleibt präsent: Wir haben diesen Sommer nochmals eine Tochter bekommen.“

 

Wenn Sie an Ihre ersten Schritte zurückdenken: Was hätten Sie damals gerne schon gewusst?

„Fehler gehören zum eigenen Start-up dazu. Es wird wahrscheinlich nie der Tag kommen, an dem ich sage: ‚Jetzt weiß ich, wie alles geht.‘ Es wird immer wieder neue Probleme und Themen geben, die gemeistert werden müssen. Mit kleinem Budget ein Modelabel auf den Markt zu bringen, war schon sehr risikoreich. Ich konnte mir keine professionelle Unterstützung im Online-Marketing leisten und habe daher auf Kontakte von Kontakten gesetzt: Ich habe mein komplettes Marketingbudget in kleine Freelancer gesteckt, von denen ich nicht wusste, ob sie überhaupt die Richtigen dafür sind. Aber ihr Preis war für mich bezahlbar. Leider kam nichts wirklich dabei raus. So war das Budget innerhalb von vier Wochen weg, ohne positives Ergebnis.“

Gab es auch Momente des Zweifelns, Rückschläge oder Unsicherheiten – wie sind Sie damit umgegangen?

„Die Momente des Zweifelns gibt es auch nach fast fünf Jahren noch täglich. Die Fashionbranche ist aktuell so schwierig wie nie. Alle rufen nach nachhaltiger Mode, verteufeln Fast Fashion – doch konsumiert wird trotzdem sehr wenig Fair Fashion, wenn, dann hauptsächlich im Sale.
In das eigene Start-up fließen so viel Zeit, Energie und Leidenschaft. Alle Designs entwickle ich. Eine ganze Kollektion zu entwerfen, dauert Wochen. Vielen Konsumentinnen ist diese Arbeit oft gar nicht bewusst. Die meisten – ich würde sagen um die 80 % – achten in erster Linie auf den Preis und nicht auf die Geschichte, die hinter den Teilen steckt. Als Mutter von nun drei Kindern stelle ich mir häufig die Frage, ob es sich wirklich lohnt. Aber die kreative Freiheit, die nachhaltige Wertschöpfung und die Kundinnen und Kunden, die we samay wirklich schätzen, lassen mich weitermachen.“

 

Welcher Teil am Gründen macht Ihnen bis heute am meisten Freude?

„Die Flexibilität in allem, die Kreativität und die starke Nähe zu meinen Kundinnen.“

 

Welche Chancen und Herausforderungen bringt die Bodenseeregion als Standort mit sich?

„Die Bodenseeregion – besonders Konstanz – ist natürlich ein Tourismusmagnet. Während andere Regionen vom Sommerloch berichten, ist bei uns im stationären Handel Hochsaison. Aber auch übers ganze Jahr hinweg ist Konstanz ein guter Standort. Ich habe Stammkundinnen von der anderen Seeseite, weil es dort vor allem im Winter eher wenig Shoppingmöglichkeiten gibt. Sogar aus Stuttgart und Umgebung kommen Stammkundinnen mehrmals im Jahr nach Konstanz. Eine Herausforderung bleibt die Nähe zur Schweiz: Die Stadt profitiert stark vom Einkaufstourismus, doch die Abhängigkeit bringt auch Risiken mit sich.“

 

Gibt es einen Ort in Konstanz oder der Umgebung, an dem Sie gerne neue Ideen entwickeln?

„Natürlich am See. Das ist immer der Ort, der mir Erholung, Energie und positive Gedanken gibt.“

Welche Netzwerke, Initiativen oder Zusammenschlüsse aus der Region finden Sie besonders wertvoll bzw. haben Sie persönlich oder unternehmerisch weitergebracht?

„Ich habe letztes Jahr zum Weltfrauentag ein Female-Founders-Treffen in Konstanz organisiert. Mit vielen Frauen von diesem Abend bin ich immer noch vernetzt, mit manchen arbeite ich inzwischen sogar zusammen. Auch mit der HTWG Konstanz führe ich jedes Semester ein Projekt zum Thema Gründen durch.“

 

Haben Sie eine Verbindung zum LAGO – sei es über Kund:innen, Events oder Kooperationen?

„Im Winter 2023 durfte ich für zweieinhalb Monate einen Pop-up-Store von 200 m2 mit we samay und Partnermarken im LAGO führen. Das war auf jeden Fall ein Riesenhighlight in der we samay-Geschichte. Diesen Monat bin ich außerdem beim Female Business Brunch dabei, den das LAGO veranstaltet. Zum Thema „Frauen führen Einzelhandel“ gibt es eine spannende Podiumsdiskussion, an der ich teilnehmen darf. Ich freue mich schon sehr auf den Austausch und das Event!“

 

Seit wann leben Sie in Konstanz – und was mögen Sie so an der Stadt?

„Ich bin 2009 für mein Studium – Südostasien Management an der HTWG – nach Konstanz gekommen, ursprünglich komme ich aus Dresden. Das Leben am Bodensee, besonders mit Kindern, ist einfach einzigartig.“

 

Wie tanken Sie neue Energie, wenn’s mal stressig wird? 

„Immer am See. Ich liebe das Wasser.“

 

Wie sieht Ihr perfekter Tag am Bodensee aus?

„Sonne, Sonnencreme, meine Familie dabei, Decke auf die Wiese und ab ins Wasser.“

 

Welche Entwicklung wünschen Sie sich für die Gründungs- und Unternehmenskultur am See?

„Ich fände eine noch stärkere Zusammenarbeit mit den Hochschulen in der Region wichtig.“

 

Lago Konstanz Blumen

MAGAZIN

Das LAGO Shopping-Center in Konstanz am Bodensee

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